Therapeutische Gemeinschaft
Mönsch
zellt
Geschichte
Die Therapeutische Gemeinschaft (vormals «Neuhof») im schön gelegenen Quartier «Erlen-Neuhof» wurde 1995 in Emmenbrücke bei Luzern eröffnet. Das grosszügige, helle Haus steht in einem Wohnquartier am Rande von Emmenbrücke. Das Gebäude ist rollstuhlgängig und mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar. Es bietet Platz für 14 Einzelzimmer sowie diverse Freizeiträume und Werkstätten.
Die Therapeutische Gemeinschaft bietet Plätze für die stationäre Drogentherapie für Männer aus dem Suchtbereich, eine Tagesstruktur in verschiedenen Arbeitsbereichen, Krisen-Time-outs und Orientierungs-Time-outs.
Das Betreuungsteam besteht aus Männern und Frauen mit spezifischen Fachausbildungen. Sie alle sind mit grossem Engagement bei der Arbeit. Die überschaubare Grösse der TG ermöglicht individuelle Prozesse und aufbauende Beziehungen.
Die Therapeutische Gemeinschaft ist Teil des Novizonte-Sozialwerks. Dem Verein gehören weitere Betriebe an, welche Menschen mit speziellen Bedürfnissen begleiten und betreuen.
Angebot
Was
- ... stationäre Suchttherapie (drei Monate bis zwei Jahre)
- ... Time-out und Neuorientierung
- ... Nachsorge und Suchtprävention
Für wen
- ... Männer ab 18 Jahren
- ... Männer mit Alkohol- und Drogensuchtproblematik
Wie
- ... individuelles Förderprogramm
- ... Präventionstraining
- ... persönliche Begleitung
- ... Gruppenarbeit
- ... Musik- und Kunsttherapie
- ... Töpferei für gestalterisches Arbeiten
- ... Fitness und Sport
- ... Erlebnispädagogik und Eventtage
- ... geschützte Arbeitsplätze
Aufnahme
Vorgehen
Die Aufnahme in eines unserer Angebote ist an Bedingungen geknüpft und erfolgt grundsätzlich nach einem geregelten Verfahren.
In der Regel sieht das wie folgt aus:
- Melden für ein Vorstellungsgespräch
- Entzug und Indikation klären
- Schnuppertag
- Bei gegenseitiger Übereinkunft: Kostengutsprachen einholen und Eintritt planen
- Aufnahmekriterien: Wir nehmen keine Männer auf, die akut suizidgefährdet sind oder sich in einer schweren, psychiatrischen Notsituation befinden
Zielrichtung klären, Erkennen, Aufarbeitung, Neuorientierung, Ziele setzen
Der Start in der Therapeutischen Gemeinschaft (TG) beginnt mit einer Probezeit von 3 Wochen. Danach entscheiden du und das Team gemeinsam über den stationären Aufenthalt. Ausgangslage ist deine Motivation, dein Leben zu verändern.
Der Abstand von den Suchtbeziehungen ist ein wesentliches Kriterium. Die Beziehungen in der Gemeinschaft sind wichtig und du baust sie sukzessive auf. Durch diese Beziehungsarbeit wirst du dich deiner alten Verhaltensmuster bewusster und lernst dich neu zu orientieren.
Wir unterstützen dich im Wiederaufbau deines Selbstwertgefühls und beim Erlernen neuer Verhaltensweisen.
Realitätstraining, Kontinuität, Alltag festigen, Gelerntes anwenden
Du übernimmst immer mehr Verantwortung innerhalb der Therapeutischen Gemeinschaft. So bereitest du dich auf das selbstständige Leben nach der Sozialtherapie vor. Schnupperwochen und auswärtige Arbeitseinsätze bereiten dir den Weg zur Eingliederung in die Berufswelt.
Kontinuität, Alltag festigen, Gelerntes anwenden, Abschluss, Ablösung
Du hast eine externe Festanstellung gefunden, ob Praktika oder hauptberuflich. Es ist dir möglich, deine Freizeit weitgehend selbstständig zu planen. Gemeinsam klären wir deine zukünftige Wohnform, erweitern dein Beziehungsnetz.
Nach deinen Schritten im sozialtherapeutischen Prozess gehört auch der Austritt zu einem der letzten Schritte. Dem folgt die zuvor geplante Nachsorge.
Die Dauer der jeweiligen Schritte ist abhängig vom Erreichen der gesteckten Ziele und deshalb sehr individuell.
Mitarbeitende
Leitung
Renato S. Caputo, Betriebsleiter
Dipl. psychosoz. Berater
Menschen, die aus schwierigen Situationen im Leben den Mut finden, in eine neue Richtung zu blicken und auch zu gehen, bewegen mich. Diesen Männern einen neuen Weg zu ermöglichen, sie auf ihrem Weg zu unterstützen, zu ermutigen, macht mir Freude und gibt mir Sinn.
Neben diesem Schwerpunkt freut es mich immer wieder, ein überdurchschnittlich motiviertes, spannendes und kreatives Team leiten zu dürfen.
Heiko Beyer, Betriebsleiter-Stv.
Dipl. Sozialpädagoge HF
Das Leben bietet viele Herausforderungen, welche uns schnell überfordern können. Männern in schwierigen Lebenssituationen kompetente Unterstützung, Ermutigung und Trost zu geben, sind einige Schwerpunkte meiner Arbeit in der Therapeutischen Gemeinschaft von Novizonte. Hier habe ich schon viele Menschen heil werden sehen und dies motiviert mich immer wieder, mit unseren Bewohnern vorwärtszugehen.
Betreuung
Andrea Hofstetter, Bezugsperson
Dipl. Sozialpädagogin FH
Die TG gibt mir die Chance, mit Menschen zusammenzuarbeiten, die viele schwierige Lebensaufgaben zu bewältigen hatten. Mich fasziniert es, den Willen und Kampfgeist zu sehen, den die Klienten zeigen, um ihren Platz in der Gesellschaft wiederzufinden.
Es freut mich, dass ich sie auf diesem Weg begleiten und fördern kann. Durch das Praktikum lerne ich, mit Wertschätzung, Achtung und Anerkennung den Klienten zu begegnen, was für meine spätere berufliche Tätigkeit sehr wichtig ist.
Ich glaube an die Selbstheilungskräfte der Klienten und bin bereit und motiviert, sie auf diesem Weg zu ermutigen.
Mike Huber, Bezugsperson
Dipl. Sozialpädagoge FH
Unsere Klienten auf einem Teil ihres Lebensweges professionell zu unterstützen und zu fördern, empfinde ich als sehr sinnstiftende und wertvolle Tätigkeit. Mir ist es ein Anliegen, Menschen zu ermächtigen, für ihre Herausforderungen eigene Herangehensweisen und Lösungen zu entwickeln. Auf der Basis von Vertrauen und Wertschätzung gemeinsam mit unseren Klienten in diesem Prozess zu sein, begeistert mich.
Es macht mir Freude zu sehen, wie sie individuelle Fortschritte erzielen und sich neue Perspektiven erarbeiten. Dies motiviert mich immer wieder aufs Neue, mit Herz und Kopf ein Teil von Novizonte zu sein.
Joel Mailänder, Bezugsperson
Dipl. Sozialpädagoge HF
Hier im Novizonte darf ich Menschen auf einem Teilabschnitt ihres Lebensweges selbstwirksam und auftragsorientiert begleiten.
Es beeindruckt mich, wie Menschen aus schwierigen Lebenssituationen bewusst heraustreten und zu neuen, konstruktiven sowie eigenverantwortlichen Schritten befähigt werden.
Diesen mutigen Männern eine zeitlich begrenzte Stütze zum Rückgewinn grösstmöglicher Selbständigkeit zu bieten, erfüllt mich mit grosser Demut und Freude.
Arbeitsbereiche
Senait Ftwi, Betriebsmitarbeiterin
Hauswirtschaft
Ich arbeite sehr gerne hier. Es ist ein sehr nettes Team und ich fühle mich in dieser Atmosphäre mit den Menschen sehr wohl. Für mein Leben ist die Arbeit wichtig und ich helfe gern.
Stefan Lang, Leiter Schreinerei
Dipl. Schreiner
Viele Menschen, welche zu uns kommen, haben in ihrem bisherigen Berufsleben schwierige Erfahrungen hinter sich. Meine Hauptaufgabe in der Leitung der Schreinerei sehe ich darin, Männern im Therapiealltag eine sinnvolle Tagesstruktur zu geben.
Sie lernen durch die tägliche Arbeit Durchhaltewillen und Fleiss, Frust zu überwinden und sie entdecken Freude und Selbstvertrauen durch gutes Gelingen von Produkten und Dienstleistungen.
Peter Marty, Betriebsmitarbeiter
Spycher-Bäckerei
Seit 5 Jahren produziere ich Guetzli für den Spycher, die sehr beliebt sind. Die Arbeit macht mir Spass.
Als aktiver Typ, der kaum ruhig sitzen kann, ist die Feinarbeit beim Verzieren und Gestalten ein guter Ausgleich in meinem Alltag. Ich geniesse grosse Freiheit und freue mich über unser Team, das sich sehr gut ergänzt und gegenseitig wertschätzt.
Anina Tschirren, Leiterin Töpferei
Pädagogin / Künstlerin
Es ist mir ein Anliegen, Menschen Raum zu schaffen, um anzukommen, sich selbst und ihre Umgebung wahrzunehmen.
Bei Novizonte biete ich in der Töpferei eine wohlwollende und entspannte Atmosphäre. Die Männer erfahren sich in der Arbeit am und mit dem Ton als selbstwirksam.
Mein Herzensanliegen ist es, sie im gestalterischen Prozess zu begleiten, ihre Erfahrungen zu beleuchten und diese damit auch für andere Lebensbereiche als Ressource zugänglich zu machen.
Ronja Wettmann, Arbeitsagogin i.A.
Mitarbeiterin Schreinerei / Schreinerin EFZ
Die TG bietet eine Lebensschule für alle. Ob als Klient oder als Mitarbeiter, jeder darf lernen und sich weiterentwickeln.
Mir bereitet es Freude, mit den verschiedenen Klienten zu arbeiten und ihnen die Freude an meinem Handwerk näher zu bringen. Gemeinsam an Zielen zu arbeiten und Fortschritte zu sehen, zu machen und zu erleben motiviert mich jeden Tag aufs Neue.
Gery Wyss, Leiter Bike-Service
Mechaniker / Arbeitsagoge
Menschen in schwierigen Lebensabschnitten brauchen eine sinnbildende Tätigkeit, durch die sie Wertschätzung erfahren dürfen.
In der Velowerkstatt entdecken sie ihre Fähigkeiten und ihren Selbstwert neu, lernen methodisches und zielgerichtetes Arbeiten, was ihnen neue Horizonte öffnet. Die Zusammenarbeit mit unseren Klienten gibt mir viel Freude, welche ich gerne an sie weitergebe. Der Kreis schliesst sich so zu einem wertvollen Ganzen.
Edith Steffen, Leiterin Hauswirtschaft / Spycher-Laden
Ernährungsberaterin und Hauswirtschafts-Ökonomin
Seit vielen Jahren darf ich als Arbeitsagogin in diesem Haus arbeiten. Mein Beruf macht mir täglich Spass, da ich es mag, mit Menschen gemeinsam an einer Arbeit zu sein, ihre Fähigkeiten zu entdecken und sie darin zu stärken.
Neues ausprobieren und auch bei Rückschlägen dranzubleiben, ist immer wieder eine Herausforderung für unsere Männer! Ihnen Mut zu machen und sie im Prozess zu unterstützen, sehe ich als meine wesentliche tägliche Arbeit.
Fabrizio Salzone, Leiter Küche
Chefkoch eidg. FA / Diätkoch
Lernende / Praktikanten / Zivis
Denise Schmid
Praktikantin
Mit Liebe Menschen zu begegnen, die mit Gottes Hilfe eine neue Perspektive im Leben suchen erfüllt mich mit grosser Freude.
Denn "Jede Mönsch zellt".
Mélanie Schillig
Sozialpädagogin i. A.
Externe Mitarbeitende
Sarah Hardegger
Kunsttherapeutin
Die kreative und prozessorientierte Arbeit mit den Männern begeistert mich immer wieder. Kommen neue Materialien, Farben und Formen in ein Lebensmuster, bin ich gerne dabei.
Das eigene Leben so zu gestalten, dass es einem entspricht, ist nicht einfach – ebenso herausfordernd kann es sein, ein Bild zu malen, eine Skulptur zu formen oder sich auf kreative Prozesse einzulassen. Lebensmuster zeigen sich im Gestaltungsprozess und können beim Arbeiten im Atelier aufgezeigt werden.
Martin Schelker
Tankstelle
Die "Tankstelle" bietet ein wöchentliches Zeitfenster, wo Interessierte zusammen sitzen, um über Gott und die Welt, Lebenssinn und Unsinn, erstrebenswertes und gelingendes Dasein zu sprechen.
Joël Aregger
Musikbegleiter und Aushilfe